Ein Mann sitzt unter einer Weide am Weges Rand, dort wo der Bach an der Straße entlang führt. Strohhaar unter der Kapuze hervor blickend, eine Laute auf dem Schoss, sie klimpert noch unerkennbare Melodien. Die Kleider abgetragen, den Staub vieler Wege beherbergenden und farbenfroh. Feder und Buch ruhen neben ihm, die Tinte noch feucht, die Worte schon verinnerlicht. Er blickt auf zu dem Geäst, dem Krächzen einer Krähe folgend.
Nahe auf dem Wiesenmeer grast ein Hengst, in ebenso bunter Verzierung, selig. Den Blick ab und an den Mann richtend, bevor er wieder das saftige Gras zupft. So schlägt jener die Saiten an, Noten webend, die sich nun zu einem Musikstück erheben. Frisch erdacht und schon zusammengefügt mit dem Text der noch nicht getrockneten Zeilen auf dem gelblichen Pergament. Und formen seine Lippen zu der Melodei, leise Zeilen:
Stille Kammer Nacht umfangen, hülle alles mit dir ein.
Denn in deinen stillen Reigen, will ich wahrhaft ich nun sein.
Zig der Formen tragen alle an den Schatten nun heran,
ziehen Kleidchen, ziehen Hüttchen dem stillen Wesen an.
Ich bin die Form die du mir gibst, wenn sich nicht das Licht abwendet,
das mich verfremdet, mich in etwas Zwingt, was mich mir selbst entfremdet.
Ich suche mich und meine Form, ich flüster zwischen Zeilen leis‘.
Doch finde nichts was ich sein könnt, das flüstern hat so seinen Preis.
Denn es verschallt in den zig Formen, den Kleidern und den Hütten bald.
Und das Flüstern wird verfremdet, bis es nur noch aus dem Munde lallt.
Doch ist nichts was du sein könntest, das was du in dir, mit dir trägst,
es ist ob du mir die Form des Schattens, in mein Gräblein legst.
Immer sein was andere sehen, nimm den Weg doch einfach so.
Für den Schatten, dem in Kinde, nur verleugnen macht es noch froh.
Denn es bannt alles sehen, hören, all das fühlen und das denken,
Möge stille, möge leere dem Kinde ewig schlaf doch schenken.
Als die Worte verklingen, scheint er das Lied noch einmal zu bedenken, ab zu wiegen in Silbermünzen, in Nachtlager und Verpflegung.
Schüttelt dann den Kopf, blickt sich nach dem Pferd um.
"Also wenn mir nicht bald ein vernünftiges Sauflied einfällt bleibt unser Klimperhut und Magen weiterhin schlecht gefüllt Arho." Der Hengst blickt auf und Mustert ihn einen Moment, frisst dann jedoch weiter. Arhastan huscht ein kurzes Lächeln über die Lippen. Die nun Trockenen Zeilen verschwinden in dem Buch, wie er es zuklappt und verstaut. Ein zufriedenes Nicken als er die Beine ausstreckt und sich die Kapuze tiefer ins Gesicht zieht.
"Ja ich arbeite daran."
Die erste Schicht des Spielmanns ist vorbei, der Abend und der Hunger läuten die Zweite ein, wenn die Kühle der nahenden Nacht und des fehlenden Obdachs in die Knochen zieht. Jedoch nicht jetzt, jetzt ist des Musici wohlverdiente Mittagszeit.
_.~*~._
Zu mir selbst:
Ich bin seit Anbeginn in HdRo unterwegs, mal mehr, mal weniger. Ursprünglich in einer reinen RP Sippe, habe ich über einige RP Umwege den Pfad zu der Gemeinschaft Eremars gefunden.
Und dort hatte schon das Vergnügen mit Engwen, Helmson und meinem Charakter Rhavahir samt seiner Gwynidd gen Angmar zu ziehen. Aus Zeitgründen war es mir in den letzten Monaten nicht möglich wieder einen Plot auf die Beine zu stellen. Da Engwen mir von der Zuflucht berichtet hat und ich einem euerer Feste beiwohnen durfte, würde ich Ihr und Euch, wenn ihr mögt, nun gern etwas zur Seite stehen. Auch wenn es wohl viel zu selten möglich sein wird.
Mich ruft man meistens einfach Krähe, was sich irgendwann von meinen Char Corco abgeleitet hat, es bedeutet auf Quenya „crow“ und er ist mein „Ältester“. Habe die 30 hinter mir gelassen und der, der meint ich sei etwas seltsam, hat wohl recht. *schmunzelt*
Startseite 
